Widderrexe - die Königsdisziplin

Nachdem mein "cchd"-Projekt (dt. Symbolik "achi"), also die Herauszüchtung von rhön-, sallander- und schwarzgrannenfärbigen Widdern und dem "Nebenprodukt" der Sanshokus (japanerfärbige Schecken), so erfolgreich über die Bühne gegangen ist, habe ich mir eine neue Herausforderung gesucht. Waren es bei meinem ersten Projekt "nur" Kleinwidder die ich gebraucht habe, sind es bei meinem zweiten Projekt zwei komplett andere Kaninchenrassen.

Hier die Beschreibung meines zweiten Projekts:

Widderrexe

Meinen Taten sind viele Recherchen vorausgegangen. Kontakte zu Rexzüchtern, Artikel zu (Rex-)fellen,... Außerdem habe ich schon eine zeitlang recht genau auf das passende Fell hinsichtlich Rexzucht geachtet. Eine ganz wesentliche Komponente will man halbwegs schnell zu einem schönen Rexfell gelangen. Ein ordentliches Rexfell beschränkt sich ja nicht auf das genetische "Rex" sondern es braucht auch einige andere Komponenten die gut durchgezüchtet sein wollen -u.a. Felllänge und -dichte. Das war dann auch ausschlaggebend für  meine Entscheidung eine durchgezüchtete "Rexrasse" zu nehmen, anstatt den Rexzwergwiddern und eine weitere "Fellrasse". 

Neugierig geworden welche Rassen es sind? 

Um gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen habe ich mich für einen Marderrex und eine Großrussin (tschechische Kaninchenrasse > 4,5kg) entschieden. Einen weiteren Vorteil von zwei Rassen hinsichtlich dieses Projektes sehe ich, dass ich dann von den beiden Fremdrassen nur mehr je 25% in der 2. Generation habe, aber dafür sowohl den Russen-, als auch den Marderfaktor und noch dazu den Rexfaktor. Natürlich muss das sehr überlegt angegangen werden und dann braucht man noch eine gehörige Portion Glück (für die jemand anderer verantwortlich ist...;-)). 

Gott sei Dank (darf man ruhig wörtlich nehmen) habe ich so einen Lotto 6er gemacht! Man stelle sich vor in der 2. Generation fällt ein Marderrex und ein Schwarzrex!

 

Hier geht es zur Rexgenetik.

 

Alle die sich in Genetik auskennen werden sich wundern, wenn sie den Stammbaum und die Tiere sehen. Es gibt verschiedene Rexgene, jedoch alle (bisher) rezessiv und die verschiedenen Gene haben aufeinander keinerlei Einfluss.

Beim Widder kann man ein Rexgen ausschließen. Beim Großrussen dürfte ein Rexgen noch drin sein, allerdings sollte es laut meinen Recherchen ein anderes als das vom Marderrex sein. Die nächsten Generationen werden hoffentlich Licht ins Dunkel bringen.

Hier stelle ich euch den Werdegang meiner Widderrexe vor (int. Symbolik):

1. Verpaarung:

Melange x Joker

Widder x Marderrex

F1 aus dieser Verpaarung:

Behalten habe ich davon die zwei schönsten Widdertypen. Beide haben ein sehr schönes Fell von ihrem Vater vererbt bekommen und ordentliche Hängeohren.

Ruccola (0,1): AaBbCcchlD?E?Rr - schwarzwildfärbig (eventuelle ej)

Black Jack (1,0): aaB??cchlB?D?E?Rr - schwarz (aufgrund seiner Farbe kann ich noch nicht sagen ob er C oder cchd ist)  

2. Verpaarung:

Babuschka x Little John

Großrussin x Widder

F1 aus dieser Verpaarung:

Behalten habe ich mir einen sehr hübschen Widderbuben, der vom Kopf her sehr Little John ähnlich sieht, jedoch leichte "Fliegerohren" hat. Ansonsten ist der Behang zwar kurz, aber schön rund und sehr gut behaart. Außerdem ein RIESIGES Mädel aus dem Wurf das auch einen sehr schönen Kopf hat, allerdings nur ein Hängeohr. Das zweite steht windschief davon (Foto folgt).

Black Beauty (0,1): aaB??chD?Ee (auch bei ihr kann man von der Farbe noch nicht auf ihren Gencode schließen. Möglich ist C oder cchd. Nicht ausgeschlossen ist außerdem Es anstatt E)

Jupiter (1,0): aaB??chD?Ee (s. Black Beauty) 

3. Verpaarung:

Babuschka x Ocean

Grußrussin x Widder

Behalten habe ich mir einen äußerst attraktiven Havannachinchilla, meines Erachtens spalterbig in bj aufgrund seines Aussehens (von vorne sieht man die für japanerfärbige sehr typische Zweiteilung des Gesichtes; leider bekomme ich es nicht gut aufs Foto). Er hat einen tollen Kopf, leider mehr Stehohren, die allerdings manchesmal kippen. Die Ohren selbst sind fast so wie sie für einen Widder gehören. Auch er ist groß, hat einen schönen Körper und ein tolles Fell (hier befindet er sich gerade noch im Fellwechsel).

Nougat (1,0): AabbcchdchD?E? (E oder Es und e oder ej)

4. Verpaarung:

Ruccola x Nougat

In dieser F2 Generation liegen die Anteile der Rassen in den Jungtieren bei: 50% Widder, 25% Großrusse, 25% Marderrex

 

Gefallen sind 7 Jungtiere:

Marderrex (ich denke in wildfärbig)

Schwarzrex

2 x Braunchinchilla (einer davon hat regelrecht Albinoaugen)

1 x Schwarzchinchilla

1 x Braun (hat leider die Katze gefressen)

1 x Braunjapaner mit Feueraugen

 

Bei den drei chinchillafärbigen ist nicht ausgeschlossen, dass sie wildfärbige Typmarder sind (also cchl oder ch - Marder- und Russenfaktor)

Das Match ob Hänge- oder Stehohr ist noch nicht entschieden. Zur Zeit sieht es so aus als ob vier Tiere (die 3 chinchillafärbigen und der japanerfärbige) Hängeohren bekommen und die beiden Rexe Stehohren behalten. Mal sehen was die Zeit bringt...

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